Web-Usability: 4 Tipps für ein effizientes Website-Layout

In vielen eyetracking Studien zeichnen sich immer wieder ähnliche Blickmuster ab. Wie lässt sich dieses Muster zur Nutzerführung einsetzen?

Die Web-Usability eines Internetauftritts kann im e-Commerce längst als ein kritischer Erfolgsfaktor eingestuft werden. Allerdings tut auch der ambitionierte Blogger gut daran, sein WebLog in regelmäßigen Abständen auf eine zufriedenstellende Userexperience zu prüfen.

Da sich einige Resultate in diversen eyetracking-Studien zur Web-Usability durchaus zu decken scheinen, möchte ich 4 meiner Ableitungen zum Besten geben.

Relevanter Inhalt gehört nach links oben

Eyetracking-Studien zu den Google-SERPs zeigen deutlich, dass ein Großteil der Aufmerksamkeit der oberen, linken Ecke einer Website zukommt. Google ist bei weitem kein Einzelfall und nebenbei ist dieses Nutzerverhalten auch durchaus logisch begründbar:

Der Besucher hält es bei einer Webseite wie mit einer Buchseite: Er beginnt oben links.

Beim lateinischen Schrifttyp — wie er in Europa, Amerika etc. verbreitet ist — verläuft die Schreib- / Leserichtung primär von links nach rechts, sowie sekundär von oben nach unten. Die Tendenz des Besuchers, an der linken, oberen Ecke mit seiner Suche zu beginnen, ist also nicht unbedingt eine bewusste, jedoch nachvollziehbare, Entscheidung.

Was genau der Besucher denn nun sehen sollte? Im optimalen fall den für den Besucher relevanten Inhalt. Da das nicht immer ohne weiters möglich ist, sollte man sich darauf konzentrieren, im Mindesten die Überschrift in den Fokus des Lesers zu rücken. Hat der Leser diese ausgegebenen Informationen zuvor gesucht, ist es wichtig, ihn durch die Überschrift wissen zu lassen, dass er die Informationen hier auch findet.

Der Leser sucht nach Text und lässt Grafikbanner links liegen

Eine Annahme, die für e-Commerce Seiten und kommerzielle Blogs von hoher Relevanz sein kann. Schließlich sind Konversions- und Klickraten auf diesen Seiten mehr als nur Beilage.

Die Seitenbesucher sind häufig an Informationen in schriftlicher Form interessiert oder erwarten eine derartige Präsentation.

Werbebanner versuchen sich nicht selten durch grafische Elemente und schrille Farben zu profilieren. Der Besucher bezieht solche Werbebanner aber gerade deshalb nicht in seinen Scan-Prozess ein. Eine Lösung kann es hierfür sein, Anzeigen nahtlos in das Seitendesign einzubetten, um eben nicht gleich als Werbung identifiziert zu werden.

Text muss als solcher erkennbar sein

Bei schriller und unnötig verschnörkelter Schrift besteht — wie im vorherigen Absatz beschrieben — die Gefahr, als Werbung eingestuft zu werden. Die Usability leidet ebenfalls, da zu verspielte Schrift die Lesbarkeit oder Readability beeinträchtigt. Auch auf die Nutzung von Textgrafiken sollte tunlichst verzichtet werden. Textgrafiken wurden im vorherigen Jahrhundert verwendet, um die damals eingeschränkten Designmöglichkeiten aufzubohren. Für derartige Designs stehen mittlerweile aber Unmengen an Webfonts bereit. Textgrafiken schränken zudem die Accessibility ein, weshalb diese auf aktuellen Webseiten ihre Daseinsberechtigung vollends verloren haben.

So wenige Spalten wie möglich

3-Spalten-Layouts sind heute bei Blogs und e-Commerce Seiten im Einsatz. Dass auf die ein oder andere Spalte aber durchaus verzichtet werden könnte, wird erst bei einer bewussten Analyse klar. Ist beispielsweise in der linken Spalte nicht der eigentliche Inhalt, sondern eine Menüstruktur oder andere Module, zu finden, beeinträchtigt das die Auffindbarkeit des Inhalts und somit die Usability.

Im ungünstigsten Fall, lenken zu viele Nebenelemente den Besucher auch während dem Lesen ab.

Die Readability verschlechtert sich somit ebenfalls. Weniger ist in diesem Sinne auf jeden Fall mehr.

Web-Usability: Weiterführende Quellen zum EyeTracking

Abschließend möchte ich — besonders den Informationshungrigen unter Ihnen — einige Quellen anbieten, um meine Argumentationen noch besser nachvollziehen zu können. Hierzu kann ich Ihnen drei Eye Tracking Studien zu Usability & Benutzerführung als weiterführende Lektüre empfehlen.

Sie sind dran!

Haben Sie noch weitere Hinweise oder Ideen? Lassen Sie es mich wissen. Schreiben Sie einen Kommentar.